Dienstag, 22. März 2011

Feuer!


Feuer. Heiß wie Feuer. Sein Atem, seine Worte, sein Blick. Verschlingend, verzehrend, hassend, so viel böses in dem Tun. So viel Böses... Und doch laufe ich immernoch weg. Ich weiß nicht wie lange schon, Tage, Monate, Jahre. In dieser Einöde, meiner Traumreise, meinen Gedanken, ist die Zeit nichts. Genauso wie Raum, es ist nicht existent, nicht von Bedeutung. Wie so vieles nicht von Bedeutung ist, was wir tun. Oder was mit uns getan wird. Hauptsache man tut es. Wirklich? Ist das wirklich so? Was ist schon wirklich. Mir tut alles weh, das ist wirklich, ich bin am Boden, das ist wirklich, ich will meine Ruhe und doch den Sturm, das ist wirklich. Feuer.
Immer wieder spüre, höre, rieche ich es. Ich weiß jetzt wenigstens was ich hier will. Was ich tun werde. Ich werde diese Welt verändern. Ja, das will ich! Wenn es auch nur meine ist, die eines einzelnen Menschen, ich werde sie verändern. Danach werde ich andere Welten verändern. Die ganze Welt wird es erkennen, wird es kennen, wird es sehen. Ja, wenn ich das doch nicht kann? Ich zweifle an mir selbst, wie so oft. Nein, diese Welt werde ich ändern, oder ich gehe in Flammen zusammen mit ihr unter. Ja, so wird es sein!
Er ist wieder da. Feuer, Flammen, er will, dass ich untergehe. Nein, nein, nein! Diesen Triumph gönne ich ihm nicht. Ich laufe weiter, aber ich höre auch seine Stimme, seine Stimme, tief in mir.
Ich bin du, ich bin deine Kunst, ich bin dein selbst, ich bin alles, du bist nichts! Ergib dich mir, sprich doch nur mit mir, ich kann dir helfen, ich kann dich retten, oder dir Verdammnis bringen, hättest du das gedacht? Komm doch her, bleib wenigstens stehen.
Nein, das hättest du wohl gerne. Ich antworte ihm noch nicht einmal, ich renne nur weiter geradeaus, flüchte vor seine Einfluss, der in dieser Welt ungleich größer ist als er in meiner eh schon ist. Nein, er hat schon zu viel Macht über mich, die von Sekunde zu Sekunde gewachsen ist und jetzt auch noch wächst. Nein, so läuft das nicht, ich bin mein eigener Herr, ich bin frei, ich lebe!
Nicht mehr lange, höre ich ihn sagen.
Lügen.
Heuchelei.
Er oder ich?
Wer spielt hier wem etwas vor?
Ja, ich mir, er sich, wir uns gegenseitig und doch nicht.
Feuer.
Es brennt immernoch lichterloh, vielleicht ist es ja auch meine Bestimmung? Wärme umfängt mich, ich lasse mich fallen...
Und da bin ich nun.
Alleine, in der kalten Nacht, die Wärme ist weg.
Ich habe es gewusst, seine wahre Waffe besteht nicht in seiner Jagd, nein sondern in seiner Beharrlichkeit. Dreckiger Mistkerl, ich werde mich ganz sicher nicht beugen! Nein, ich werde immernoch die Welt verändern, ich weiß es. Ich spüre Wut aufkommen, Feuer im Blut, Hass am ganzen Körper, zittrige Finger, alles so voller Leben, voller Liebe, voller vergebener Liebesmüh'. Ich kann nicht mehr. Nicht mehr heute, nicht mehr morgen. Mord? Nein, Mord ist zu einfach. Zu einfach für ihn, zu einfach für mich. Dann hätte er gewonnen, aber das darf er nicht, er darf nie gewinnen.
Niemals.
Lieber gehe ich mit dieser Welt brennend unter, als das er gewinnt.
Denn er darf das nicht, ich würde verlieren.
Er ist ich, ich bin er, darf das so sein, ich würde mit meinem Sieg verlieren, er gewinnen, aber das soll so niemals sein.
Ich werde weiter flüchten.
Morgen, morgen, wenn ein neuer Tag anbricht.
Ich drehe mich im Kreis, dabei wollte ich mich selbst, ihn finden und alles verändern...

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