Sonntag, 27. März 2011

Gefangen, schwarze Schwingen, freier Käfig.


Wir sind gefangen zwischen hier und dort,
Phantome, auf der Suche nach Leben,
wandern wir von Ort zu Ort,
was könnte uns diese Welt schon geben?

Nichts als Leere, wir sollten scheinen,
doch von Tag zu Tag, leben wir nur,
unter Menschen, die bittere Tränen weinen,
sie sind einfältig, sie sind stur.

Allein wegen ihnen, sind wir hier,
der Neid trieb den Lügenbringer,
den Gefallenen, das göttliche Tier,
in die Hölle, den ewigen Zwinger.

Der größte Schmerz, er steht noch aus,
weder Himmel, noch Hölle sind uns bestimmt,
kein Freuden, noch Leichenschmaus,
der unsere Seele einnimmt.

Sie ist das einzige, was wir besitzen,
Engelskräfte sind unser und die Seele,
unbezwingbar, nicht mit Donner, nicht mit Blitzen,
immer da, egal wie ich mich quäle.

Das Himmelslicht uns verwehrt,
die Hölle nicht schrecklich genug,
sind niemals bekehrt,
weder von Wahrheit, noch von Betrug.

Wir sind einsam, alleine auf ewig,
Kräfte sind nichts, ohne Bestimmung!
So werden wir niemals selig,
ohne unserer tiefsten Wünsche Erfüllung.

Oh Schöpfer, wo sind unsere Schwingen?
Oh Schöpfer, wohin wirst du uns bringen?
Oh Schöpfer, werden wir jemals zu dir gelangen?
Oh Schöpfer, warum sind wir hier gefangen?

Uns Engel zu nennen, Schwingen, wären vermessen,
wir haben einen anderen Namen verdient.
Wir haben ihre Heiligkeit nie besessen,
haben dir niemals gedient.

Unsere Mütter sind tot, Väter weit entfernt,
nichts hat für uns einen Sinn.
Wir haben in all der Zeit nichts gelernt,
wollen Himmel und Hölle fallen sehen,
wir sind Nephilim.



- Der Poet, Barde, Dämon.

Samstag, 26. März 2011

Blut.


Mein Körper, meine Seele,
die ich ständig quäle.
Mein Hass, meine Leidenschaft,
meines Geistes Kraft.

Meine Bestrafung, mein Schmerz,
mein Gefühl und Herz!
Mein Leben, mein Ende,
das ich verpfände!

Gib mir alles zurück, du hast es immer noch,
es ist zerreißend, Tag ein, Tag aus,
friste ich in diesem Loch,
es wäre jeder Ratte ein Graus.

Wenn es sich nicht ändern lässt, bitte,
brennend werde ich untergehen,
diese Welt, eurer Gedanken Mitte,
werde ich mit tausenden Flammen versehen!

Ändere dich, ändere dich!
so oft schon, ändertest du mich...
Zeig dein wahres Gesicht,
mehr will ich doch nicht.

Chaos, Tod, ich will Verderben!
Ich will nichts, ich will sterben!
Ich will meine Ruhe, meinen Frieden,
ich will über euch, den Dreck siegen.

Beruhigung. Innere Stille.
Bewegung. Aufruhr der Kraft.
Was ist mein Letzter Wille?
Was ist des Lebens Saft?

Blut, gieße Blut durch meine Adern...
Gieße Sonnenlicht in mein Leben!
Ich will vor dem letzten Schritt nicht hadern,
will mein eigenes Schicksal weben...

Und noch bevor diese Welt,
in Tod und Chaos verfällt,
sollst du eines wissen:
dich, ja dich werde ich am wenigsten vermissen.


- Der Poet, Barde, Dämon.

Mittwoch, 23. März 2011

Heroin, sagte sie?


Tagebuch,

Heroin, sagte sie. Heroin, Drogen, ja, die Liebe, die Droge, das Verlangen, Abhängigkeit. Ist ja ok, eigentlich, wenn man den Stoff immer bekommt. Aber was wenn nicht? Allein schon die Angst ihn nicht mehr zu bekommen, tötet. Es tut mir innerlich weh. Solange hab ich gehadert, nicht weil ich nicht wollte, weil ich erst einmal daran kommen musste.
Jetzt hänge ich an der Nadel. Jeden Tag wieder, es geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Einige Stunden sind richtige Befriedigung, ja es ist wirklich…
Befreiend.
Aber wenn der Rausch vorbei ist, was dann?
Alleine, wieder alleine, ohne Stoff, ohne meinen ewigen Durst danach zu stillen.
Ihre Schuld.
Heroin, sagte sie, das beste was ihr je geschehen ist.
Was bin ich?
Ich bin nur die Kippe, ich bin nicht das Heroin, das hat sie irgendwann verlassen.
Ich bin nur…
Nein, nicht nur Ablenkung, trotzdem, ich bin nicht alles.
Ich bin nicht das, wonach ich strebe zu sein.
Mal wieder.
Ich verlange zu viel von den Menschen um mich herum.
Liebt mich, hasst mich, verachtet & vergöttert mich.
Nein, ich verlange nicht zu viel, ich verlange noch nicht einmal Anerkennung! Das ich gesehen, wahrgenommen werde, ist das einzige was ich will.
Meine Kunst.
Sie soll auch gesehen werden, sie ist doch so wundervoll
Zwar so minderwertig, aber so wundervoll zugleich!
Oder bin nur ich der Meinung?
Bin ich der einzige?
Nein.
Aber es ist mir jetzt auch egal. Ich bin in meiner eigenen Welt und er ist immer noch hinter mir her. Er hat Macht über mich.
Sie hat Macht über mich.
Ich bin alleine.
Mal wieder.
Oder fühle ich mich nur so?
Nein, sonst wären da jetzt Hände die mich fangen würden, aufnehmen, mir entgegen kommen!
Aber sie sind da nicht.
Alleine.
Oder ist es etwa falsch so zu denken?
Ich bin hier natürlich alleine, es ist meine Welt, ich bin alleine hierhergekommen um mich selbst zu finden, also sollte ich mich auch nicht beschweren.
Trotzdem, scheiß Gefühl.
Heroin, wo ist es?
Ich brauche es, brauche sie, wo ist meine Spritze?
Da, ich hab sie gefunden, mitten in der Ödnis, verdorbenes Land.
Aufgestochene Adern, schwarzes Loch, ich zittere, doch jetzt ist alles wieder so voller Leben…
Wie lang noch?
Wie lang hält es an?
Zu kurz, ich muss weiter, lechze nach dem nächsten Schuss.
Ich bin zu klein, zu willenlos um aufzuhören.
Nein, es ist nichts Schlimmes dabei, Heroin, sagte sie.
Solange ich immer die Befriedigung bekomme…
Ja, sie ist immer da, sie verlässt mich nicht, hat sie gesagt, hat sie immer gesagt, da ist sie, meine Spritze.
Ich brauche sie, was würde ich ohne machen?
Schwierig, vermutlich einfach so leben.
Warum bindet man sich immer nur an irgendetwas?
Schrecklich, aber doch so schön.
Liebe ist schon ein komisches Gefühl…
Aber ich liebe die Nadel und sie mich, ich weiß es.
Ich renne, er ist immer noch hinter mir.
Ich denke gar nicht mehr an seinen feurigen Atem.
Verdammt, da höre ich ihn wieder!
Du wirst allem um dich herum wehtun, lass es doch einfach.
Du zerstörst alles, kannst kein Glück sehen!
Kann ich das wirklich nicht?
Kann ich, kann ich nicht, vielleicht will ich auch gar nicht?
Mein Glück ist mir heilig, das der anderen mir egal.
Oder will ich wirklich, dass sie unglücklich sind?
Sie sollen doch alle leiden, so viele sollen leiden!
Aber nicht durch mich, nein, ich zerstöre nicht, ich bin ein wahrer Schöpfer.
Ich erschaffe doch so viel Gutes
Oder etwa nicht?
Alles was ich schreibe, ist Gut.
Alles was ich tue, ist Gut und Recht.
Alles wofür ich lebe, ist das mein Leben Gut ist.
Lasst mich doch nur einfach leben, das ist es!
Ich will nur leben.
Aber es gibt keinen Grund sich zu beschweren…
Ich kann ja leben.
Aber nicht mit euch.
Brennt, brennt, so wie er mich brennen sehen will.
Flammen, Feuer, es beherrscht meine Gedanken.
Ich spüre ihn wieder, er ist dicht hinter mir, spricht zu mir.
Renn weiter, du bist so klein, ich will dich leiden sehen, so wie du alle anderen leiden sehen willst!
Du bist ein schlechter Mensch, du bist ein minderwertiger Mensch, meine Meinung ist die richtige!
Ich beruhige mich, Heroin, sagte sie…
Doch vielleicht hat er Recht.
Vielleicht bin ich schlecht für die Welt, schlecht zu dem Rest, schlecht zu euch.
Aber hier, in meiner Welt, in der ich mich selbst und ihn finden wollte, gelten meine Regeln.
Und da draußen bei euch…
Da ist es mir scheiß egal für was ihr mich haltet.
Es macht mir Spaß, zu sehen, wie ihr lacht, hasst, lebt & vor allem sterbt.
Denn über allem weht der Wind so kalt.
Ich liebe euren Hass, ich bin gerne schlecht und ein böser Mensch.
Heroin, sagte sie.
Geht doch einfach sterben!

Himmelwärts!

Dein wundervolles, bezauberndes Lächeln,
es erinnert mich an dem Tag an dem ich lernte,
das nichts für die Ewigkeit gemacht ist,
und der gute Wille nur ein Irrtum unserer Art.

Vor langer, langer Zeit,
verlor ich dieses Gefühl. Denn immer,
immer wenn ich versuchte den Sinn meiner Weltanschauung
zu verstehen, log ich, meistens zu mir selbst.

Wie wir alle wissen, zehrt die Zeit unsere tägliche Freude auf,
das kann nicht so weitergehen, bis zu meinem letzten Tag,
ich werde mich verstecken, flüchte davor…

Himmelwärts, ich suche meine Bestimmung!
Die Leute wissen nicht, wie ich so leben kann,
die Erfahrung lehrte mich jede Bewegung zu bedenken!
Doch jetzt weiß ich, ich bin alleine.

Stein für Stein errichte ich nun meinen Unterschlupf,
ich sehe wie er wächst, sehe zu mit endloser Freude!
Nimm mich mit, mit all deiner Hingabe,
nur um meinen sicheren Hafen erneut brennen zu sehen!

Die Buchen um mich herum rieten mir an mich selbst zu denken,
rieten mir die Lügen der anderen zu begraben & ich weiß,
ich kann nicht der letzte sein, aber der erste!

Wie wir alle wissen, zehrt die Zeit unsere tägliche Freude auf,
das kann nicht so weitergehen, bis zu meinem letzten Tag,
ich werde mich verstecken, flüchte davor…

Himmelwärts, ich suche meine Bestimmung!
Die Leute wissen nicht, wie ich so leben kann,
die Erfahrung lehrte mich jede Bewegung zu bedenken!
Doch jetzt weiß ich, ich bin alleine.

Schmerz erhebt sich in der Nacht in der ich falle, in die Dunkelheit,
inmitten meiner Selbst ist ein Traum den ich nicht kontrollieren kann, er tötet mich.

Mein menschliches Gewissen reißt mich hinunter, in die Dunkelheit,
die Versuchung flüstert, 'Wieder!', es tötet mich.

Himmelwärts...



- Nach Elvenking - Skywards.

Dienstag, 22. März 2011

Krieger.

Ich werde nicht als Geist auf dieser Erde wandeln,
werde meine Zunge nicht davon abhalten zu peitschen,
ja, meine Urkunde der Ehre!
Gezeichnet mit dem Blut, das ich vergoss,
werden die Bestien sich bald sammeln,
vereinigen sich, gemeinsam ihr fauliges Fleisch!
Ihre Herzen schlagen nicht aus Begierde,
sie schlagen für die Gewalt und das Gift!

Fleisch zerreist, Blut strömt aus,
Fleisch zerreist, Blut strömt aus,
Der Tod umarmt mich, alles endet,
Der Tod umarmt mich, alles endet!

Die Zeit wird nicht deinen ganzen Schmerz heilen
& ich kann nicht darauf warten das alles zusammen kracht,
auf dich.

Nun wandeln die Bestien unter uns,
klammern sich an das Blut, vergossen von guten Menschen.
Stecken euch durch ihre Anwesenheit an,
verschlucken die Unschuld des Lebens!
Die Zeit kommt, in der wir gegen ih ziehen müssen,
den elenden Schoß, der sie speist!
Der die abscheulichen Monster schützt,
lasst sie uns in die Hölle schicken, die sie erschaffen hat!

Fleisch zerreist, Blut strömt aus,
Fleisch zerreist, Blut strömt aus,
Der Tod umarmt mich, alles endet,
Der Tod umarmt mich, alles endet!

Die Zeit wird nicht deinen ganzen Schmerz heilen
& ich kann nicht darauf warten das alles zusammen kracht,
zusammen, dein Gesicht herab, deine Venen herausreisend,
dein innerstes gewinnt und tötet dich von innen!

Die See wird sich erheben als Schlange,
gerufen von der Stimme der Erde!
Bald wird der Himmel herabfallen, brennend,
weit geöffnet um all das Leid zu verschlingen...

Der Puls erhöht sich,
sanft, es ist mühsam!
Sieh in das innere um den Sturm zu besänftigen,
der inmitten seiner Selbst wütet!

Es gibt kein Zurück.

Ich bin Zeuge der Änderung!

Nimm alles was du gebracht hast um es zu opfern,
denn du wirst so viel mehr verlieren!
Selbst wenn du diesen Kampf gewinnst,
wirst du so viel mehr verlieren!

Die Zeit kommt um allen Bösen zu begegnen!

Die See erhebt sich nun als Schlange,
gerufen von der Stimme der Erde!
Bald wird der Himmel herabfallen, brennend,
weit geöffnet um all das Leid zu verschlingen...

Das Inferno spuckte die Horden der Hölle aus,
bringt Flammen auf unsere Erde!
Und als der Tod alles Licht erlöschen lässt,
stehen wir zusammen für unsere letzte Tat: Der Kampf!

Die Zeit wird nicht deinen ganzen Schmerz heilen
& ich kann nicht darauf warten das alles zusammen kracht!

Die Zeit wird nicht deinen ganzen Schmerz heilen
& ich kann nicht darauf warten das alles zusammen kracht,
zusammen, dein Gesicht herab, deine Venen herausreisend,
dein innerstes gewinnt und tötet dich von innen!



- Meine Interpretationen & Übersetzungen anderssprachiger Musik im Deutschen, Trivium - Shogun.

Feuer!


Feuer. Heiß wie Feuer. Sein Atem, seine Worte, sein Blick. Verschlingend, verzehrend, hassend, so viel böses in dem Tun. So viel Böses... Und doch laufe ich immernoch weg. Ich weiß nicht wie lange schon, Tage, Monate, Jahre. In dieser Einöde, meiner Traumreise, meinen Gedanken, ist die Zeit nichts. Genauso wie Raum, es ist nicht existent, nicht von Bedeutung. Wie so vieles nicht von Bedeutung ist, was wir tun. Oder was mit uns getan wird. Hauptsache man tut es. Wirklich? Ist das wirklich so? Was ist schon wirklich. Mir tut alles weh, das ist wirklich, ich bin am Boden, das ist wirklich, ich will meine Ruhe und doch den Sturm, das ist wirklich. Feuer.
Immer wieder spüre, höre, rieche ich es. Ich weiß jetzt wenigstens was ich hier will. Was ich tun werde. Ich werde diese Welt verändern. Ja, das will ich! Wenn es auch nur meine ist, die eines einzelnen Menschen, ich werde sie verändern. Danach werde ich andere Welten verändern. Die ganze Welt wird es erkennen, wird es kennen, wird es sehen. Ja, wenn ich das doch nicht kann? Ich zweifle an mir selbst, wie so oft. Nein, diese Welt werde ich ändern, oder ich gehe in Flammen zusammen mit ihr unter. Ja, so wird es sein!
Er ist wieder da. Feuer, Flammen, er will, dass ich untergehe. Nein, nein, nein! Diesen Triumph gönne ich ihm nicht. Ich laufe weiter, aber ich höre auch seine Stimme, seine Stimme, tief in mir.
Ich bin du, ich bin deine Kunst, ich bin dein selbst, ich bin alles, du bist nichts! Ergib dich mir, sprich doch nur mit mir, ich kann dir helfen, ich kann dich retten, oder dir Verdammnis bringen, hättest du das gedacht? Komm doch her, bleib wenigstens stehen.
Nein, das hättest du wohl gerne. Ich antworte ihm noch nicht einmal, ich renne nur weiter geradeaus, flüchte vor seine Einfluss, der in dieser Welt ungleich größer ist als er in meiner eh schon ist. Nein, er hat schon zu viel Macht über mich, die von Sekunde zu Sekunde gewachsen ist und jetzt auch noch wächst. Nein, so läuft das nicht, ich bin mein eigener Herr, ich bin frei, ich lebe!
Nicht mehr lange, höre ich ihn sagen.
Lügen.
Heuchelei.
Er oder ich?
Wer spielt hier wem etwas vor?
Ja, ich mir, er sich, wir uns gegenseitig und doch nicht.
Feuer.
Es brennt immernoch lichterloh, vielleicht ist es ja auch meine Bestimmung? Wärme umfängt mich, ich lasse mich fallen...
Und da bin ich nun.
Alleine, in der kalten Nacht, die Wärme ist weg.
Ich habe es gewusst, seine wahre Waffe besteht nicht in seiner Jagd, nein sondern in seiner Beharrlichkeit. Dreckiger Mistkerl, ich werde mich ganz sicher nicht beugen! Nein, ich werde immernoch die Welt verändern, ich weiß es. Ich spüre Wut aufkommen, Feuer im Blut, Hass am ganzen Körper, zittrige Finger, alles so voller Leben, voller Liebe, voller vergebener Liebesmüh'. Ich kann nicht mehr. Nicht mehr heute, nicht mehr morgen. Mord? Nein, Mord ist zu einfach. Zu einfach für ihn, zu einfach für mich. Dann hätte er gewonnen, aber das darf er nicht, er darf nie gewinnen.
Niemals.
Lieber gehe ich mit dieser Welt brennend unter, als das er gewinnt.
Denn er darf das nicht, ich würde verlieren.
Er ist ich, ich bin er, darf das so sein, ich würde mit meinem Sieg verlieren, er gewinnen, aber das soll so niemals sein.
Ich werde weiter flüchten.
Morgen, morgen, wenn ein neuer Tag anbricht.
Ich drehe mich im Kreis, dabei wollte ich mich selbst, ihn finden und alles verändern...

Welt.

Das ewig Gleiche entführt mich,
wir sind tot für diese Welt.

Das Kind gab den Worten des Poeten Sinn,
gab den Gefallenen ihre Ruhe,
innig, vergehend vor Liebeskummer.

Immernoch rastlos,
schenkten diese Worte meiner Seele Frieden,
meiner einsamen Seele, tief wie der Ozean.

Es sind nicht die Gespenster unter deinem Bett,
nein, es ist die Person nebenan,
die dich fürchten lehrt, weinen lässt,
bittere Tränen für das Kind!
Alle Kriege, geführt zwischen einsamen Menschen,
unbewaffnet, von Narben verschont.

Ich will nicht narbenlos sterben!
Eine einsame Seele!
Sag mir was zu tun ist!

Ich studierte die Stille, um Musik zu kennen,
ja, ich habe gesündigt, nur um Unschuld wiederzuerlangen!

Himmlische Königin, beschütze mich,
In deinem blauen Reich!
Ich bin nur ein kleiner Junge, edel entzückt,
so tot für diese Welt.

Himmlische Königin, trage mich hinfort,
weg von all dem Schmerz,
denn das ewig Gleiche entführt mich,
wir sind tot für diese Welt.

Tot, still, beständig,
immernoch wechselt sie ständig,
meine perfekte Vorstellung dieser Welt.

Denn wenn er stirbt, wird er kommen um noch einmal in mir zu sterben,
ich bereite die Welt vor, vor auf die Geburt des Kindes!
Welches sein Leben nicht für die Welt gab, sondern für mich,
die Unschuld wird einst wiedergeboren.

Himmlische Königin, trage mich hinfort,
weg von all dem Schmerz,
denn das ewig Gleiche entführt mich,
wir sind tot für diese Welt.



- Meine Interpretationen & Übersetzungen anderssprachiger Musik im Deutschen, Nightwish - Dead to the World.

Montag, 21. März 2011

Tod.

Liebes Tagebuch,

es ist scheiß kalt hier drin. Ich schreibe während mir der Atem vor der Nase gefriert. Herrgott, warum lass ich mich auch auf so etwas ein? Hirngespinst, im wahrsten Sinne. Hinterlassenschaft an die Welt, nie auf gespaltene Zungen hören, niemals lügen glauben, am besten gar keine Worte an einen heranlassen. Mit Worten fängt jeder Ärger an. So auch meiner. Drecks Angelegenheit. Ich bin verloren. Verloren im Tal, alleine, ohne Hilfe. Dabei wollte ich doch nur jemand sein! Ich wollte nur die Menschen bewegen, das hab ich jetzt davon. Ich wollte nur fühlen, Blut in meinen Adern, Leben in meinem Körper, jetzt bin ich hier gefangen. Alleine, immer noch. Wobei ich vermutlich nie alleine bin, nein niemals. Es gibt da immer was, das bei mir ist. Nur ich weiß davon, ist auch besser so. Der Rest hält mich eh schon für verrückt, dann erst recht. Aber gut das sie mich dafür halten. Wenigstens etwas das sie an mir interessiert. Ich will nicht sagen ich bin zu wenig beachtet, ich meine nur, ich werde nicht für das gehalten, für das ich gehalten werden will. Ich bringe Kunst hervor. Ja, ich will bis ans Ende der Welt gehen, nur damit ich die Menschen erreiche. Bis ans Ende der Welt wollte ich sehen! Ich will, ich will, ich will…
Das ewige Lied, das uns immer singt. Jeder Mensch will. Seid froh, dass ihr nur triviale Sachen verlangt. Liebe. Eine Familie, auch wenn ich das nicht sagen dürfte, einen Schulabschluss. Was will ich? Kunst in ihrer Perfektion, in ihrer Vollendung. Doch will ich niemals ruhen. Ich will leben, ich will Aufruhr, ich will Bewegung, ja, ich hab Feuer im Blut. Dafür verlange ich Anerkennung! Ich bin so viel mehr, als ich bin. Ich gebe mich so klein, dabei bin ich so groß.
Bin ich das wirklich? Ich denke es manchmal, bin mir aber niemals sicher. Feuer. Immer wieder. Feuer, ich höre ihn. Ihn suchte ich & doch bin ich nun auf der Flucht. Ein Platz zum Schlafen wäre jetzt was. Nein, ich darf nicht schlafen, ich muss rennen. Er ist hinter mir her, ich hab ihn gesucht, gefunden und nun gemieden. Ich weiß nicht was ich will. Mich selbst finden, Perfektion, meinen eigenen Anrieb entdecken, dazu bin ich auf diese Reise gegangen. Traumreise. Verdammnis. Was hab ich davon? Leere. Nicht mehr als vorher, nein sogar weniger. Ich bin nicht mehr ich selbst. Ich bin das, wozu ER mich formt. Was lass ich eigentlich mit mir machen? Ich weiß es doch besser. Klein, naiv, dumm. Ich will alles, aber keine Opfer dafür bringen. Er kommt näher. Ich komm weg. Weg? Nein, er wartet, er bleibt stehen. Er weiß, es gibt kein zurück, er weiß, ich komm zu ihm, er weiß, ich bin er. Er weiß, er schadet mir nicht nur dadurch dass er mich verfolgt, sondern auch damit dass er sich mir entzieht. Er ist gerissen, er ist ein Monster. Er, er, er. Er dominiert meine Gedanken, er ist da wenn ich ‚schlafe‘, er ist der Hass, die Liebe, das Verlangen. Nein. Er ist MEIN Hass, MEINE Liebe und MEIN Verlangen. Ihn habe ich gesucht, er weiß wie ich perfekt werde. Gottähnlicher, obwohl er so anders ist. Ein Außenstehender, hasserfüllt mir gegenüber. Doch er ist das was mich, meine Kunst ausmacht. Er ist alles und nichts, es ist so… Verwirrend. Ich höre ihn. Schon wieder, er ist nahe. Ich renne, renne nur noch vorwärts. Alles was ich sehen kann ist meine Zukunft, das Geradeaus. Ich hasse es. Ich will das nicht, ich will frei sein. Nein, ich muss rennen, immer nach vorne, alles unter Kontrolle haben. Will frei sein, ich will Kunst schaffen. Doch die Kunst rennt mir hinterher. Ich von ihr davon. Warum? Weil Kunst genauso Untergang bedeutet in diesem Fall. Schrecklich. Er verfolgt mich immer noch. Ich drehe mich im Kreis. Was soll das alles hier? Es ist mir schon lang nicht mehr kalt. Die Nacht wurde zum Tag, so lange bin ich schon gerannt. Sollte ich mich ihm stellen? Es könnte so vieles so viel besser machen. Mein Leben, meine Kunst, meine Reise wäre vermutlich beendet. Aber vielleicht ist ja auch der Weg das Ziel? Mein Weg führt mich weit, weit weg. Ich werde ihn weiter beschreiten, ich habe einen Entschluss gefasst. Denn dadurch, dass er kommt, das er mich verfolgt, hab ich das erreicht was ich wollte. Beachtung. Konzentration auf mich. Einfach alles was ich von ihm begehrte. Er tut mir gut, indem er mir schaden will. Ich finde es nicht mehr schlimm. Schlimm wäre nur, würde er stehen bleiben. Würde er mich nicht mehr verfolgen. Doch er wird es immer tun, ich bin in seinem Reich, er kann mich nicht leiden, ich bin er, er ist ich, ein Teufelskreis, ja, ich finde Gefallen daran. Doch was wenn er stehen bleibt? Quälende Frage. Es ist schon einmal dazu gekommen, es war schrecklich. Nein, sie treibt mich auch. Sie, die Kunst, sie, die ich schaffe, sie…
Ich brauche Sie, die Kunst.
Kunst, Kunst, ich muss schaffen! Dadurch existiere ich. Dadurch definiere ich mich. Dadurch BIN ich. Kunst, überall. Doch ich sehe sie nicht, sie ist nicht so wie ich will… Ich kann sie nicht formen, Worte sind eben nur Worte. Worte sind dreckig. Einfach so… Unförmig, unrein, nichtig. Und doch forme ich so viel Gutes daraus. Ich will so viel mehr, so viel mehr… Deshalb diese Reise, ich kann es immer wieder betonen. Ich bin so schrecklich, ich bin kein guter Mensch, auch kein…
Nein, ich bin ein Mensch, aber… Ich werde jetzt wieder rennen. Ich muss laufen. Ich bin das Ziel, das weiß ich schon, doch so viele Fragen sind noch offen. Ich bin der Weg, ich bin das Ziel. Was ist er? Er ist da, verfolgt mich. Ich setze mich hin, schreibe das hier. Nein, ich muss weiterlaufen, da ist er wieder. Liebes Tagebuch, diese Reise hat kein Ende, niemals. Ich werde noch so viel schreiben müssen, das war noch nicht einmal der Anfang. Es gibt noch so viel Ungeschriebenes, unerlebtes. Ich werde es noch aufzeigen, sollte ich noch irgendetwas erleben. Ich muss laufen, immer weiter, immer weiter… Sie ist da, die Kunst.
Ich bin hier, der flüchtende Künstler.
Er ist hinter mir, mein innerer Dämon.