Dienstag, 22. Februar 2011

Vor dem Sündenfall!

Ich halte das Messer in der Hand,
die Klinge setzt an, meine Adern sind offen,
mit dem Rücken stehend zur Wand,
bleibt einem nur zu hoffen...

Hoffen auf das Feuer!
Gebrochen die sieben Siegel,
frei sei das Ungeheuer!
Eure Leiber gleichen Schmelztiegel,
heiße Essen für das ewige Reich,
wo euer Leben selbst im Tod nicht endet,
Körper verwesen, Knochen werden bleich,
sobald ihr euch im ewigen Kreislauf wendet!

Lange wird's dauern, die Kunst ist weit,
doch umso länger wird es währen!
Denn was je vom Himmel und Käfig befreit,
soll ganze Welten verzehren!
Sünder um Sünder soll fallen,
jeder Märtyrer ewig leiden,
in brennenden Hallen,
sich mit Schmerzen kleiden!

Wundert euch, warum werde ich verschont?
Für große Taten werden auch wir Menschen belohnt!
Denn jeder große Herr braucht einen Herold,
bei weitem kein Dämon, Fabelwesen, oder Kobold.

Auch wenn der Meister Böses vollbringt,
diesem Volk immerzu Verderben gedenkt,
so das Gute doch immer den Sieg erringt,
weil ein Gottessohn die Mächte lenkt.
Nun hab ICH euch verraten,
ein Gottgleicher ist Luzifers Prophet!
Büßt für alle eure Taten,
sobald diese Welt in Flammen vergeht!

Ich falle dem Wahnsinn anheim...
Schlag' die Welt zu Trümmern,
will lachen, tanzen, schrein'!
Was könntet ihr mich schon kümmern?
Euer Gott ist schmächtig, ein Wurm,
meiner hingegen thront über der Macht!
Er ist das Feuer, der Kräfte Sturm,
er wohnt in mir, hält eisern seine Wacht.

Ich liege blutend, noch halbträumend auf dem Boden,
als ich es spüre, plötzlich, tief in mir,
er hat mich endlich auserkoren,
es erwacht schon bald, das Tier!

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