Montag, 29. November 2010

Und es begann!

Ranta erwachte in einer modrigen, alten & brüchigen Zelle. Der Geruch von verrottenden Ratten und Schimmel stieg ihr in die Nase und bescherte ihr ein Gefühl der Übelkeit. Sie wusste weder wo sie war noch wie sie dorthin gekommen ist. Das einzige was sie wusste war, dass ihr Kopf schmerzte und das Pochen nicht natürlichen Ursprungs war. Sie war eine der besten Heilerinnen ihres gesamten Volkes, angesehen im Krieg, sowie in Friedenszeiten dafür das sie große und kleine Verletzungen sowie Leiden heilte. Doch nun war sie alleine und verlassen, so wie die Dunkelheit die manchmal ihr Innerstes umfängt, sollte sich der Zorn entfachen und sie im Feuer ihrer eigenen Schatten baden, um alle Widersacher aus dem Weg zu räumen. Doch da war immernoch dieser unerträgliche pochende Schmerz, der alle ihre Sinne lähmte und sie hilflos machte wie ein Kind.
Als sie gerade ihre Stoßgebete zu Gott sandte, still mit dem Gedanken es wären ihre letzten, wurde die schwere Eisentür aufgeschlagen und es trat die letzte Person herein die sie hier vermutet hätte.


Kapitel 1
Auenritt


Emerel gab ihrem Reitwolf die Sporen. Ihr Kopf war vollgefüllt mit Bildern und Emotionen, hervorgerufen durch so ein banales Ereignis wie ein Streit wer der beste Koch sei... Dieser Streit, der 2 Völker unwiderruflich auseinanderriss. Die Hochelfen waren seit 5 Jahren nun schon im Krieg mit den Elfenvölkern des Waldes, doch sahen sie die herannahende Bedrohung nicht in ihrem kleinen lächerlichen Streit, der sich inzwischen zum Wahnsinn anbahnte. Die Menschen nutzten es einfach schamlos aus, um ihre alten Verbündeten anzugreifen, um zu wüten und Zerstörung über jene Völker zu bringen die eigentlich den Frieden lieben. Emerel aber konzentrierte sich jetzt nur noch auf eins, die Triumphfeste, die dreckige Menschenbastion an dem Fuß jenes Hügels auf dem die Elfenkinder jedes Jahr den Frühling begrüßten. Doch dieses Jahr begrüßten sie ihn mit blutrotem Antlitz. Emerel war dabei, sie musste es miterleben wie Kinder von Menschen wahllos geschlachtet wurden. Es war so fürchterlich, jedoch hörte es damit nicht auf. Sie verschleppten immernoch Elfen als Kriegsgefangene dorthin und das war der Grund für Emerels Gang in den vermeintlich sicheren Tod. Gwindola und Ranta, ihre beiden Waffengefährten und Anführer der Schwestern des Mondes wurden entführt. Die Assasinnen hätten sie in der Nacht vor der großen Schlacht auch töten können, doch sie wollten etwas von ihnen. Warum wurde aber sie dann nicht auch mitgenommen? Es waren so viele Fragen und so wenig Zeit sie zu beantworten. Sie wusste, dass Ranta in der Triumphfeste am Rand des Waldes festgehalten wurde, doch Gwindola direkt in das Herzland der Hochelfen verschleppt worden ist. In die Allianzniederlassung Valiares. Eine Art Hauptstadt, wenn man dieses Konstrukt aus rauhem Stein und Stahl Stadt schimpfen durfte. Emerel grauste es vor dem Erscheinungsbild der Ansammlung unwürdiger Bauten, die sie erst einmal flüchtig gesehen hat. Dazu kam noch dieser fürchterliche Gestank nach Mensch. Plötzlich wurde sie aus ihren Vorstellungen gerissen, als sie die Feste erblickte. Dort stand sie, groß und mächtig im Sinne der Menschen, doch winzig für Hochelfenverhältnisse. Emerel war große Bauten aus Magie und purer arkanen Macht gewohnt. Nicht Steine und Zement, dreckige Handarbeit und Schweiß um es zu formen. Sie stieg weit genug entfernt vom Tor ab um nicht von den Wachen erblickt zu werden. Ihr Zelt schlug sie im Schatten eines kleinen Hains auf, denn sie war Müde vom Ritt und ausgelaugt durch alle Ereignisse an jenem Tag. Als sie sich schlafen legte, ging sie ihren Plan noch einmal durch und ihre letzten Gedanken waren die, die sie vor jeder Schlacht zu denken pflegte. Sieg oder Tod.

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